Blogparade #relevant: Fahrrad, Auto oder Bus - wie bewege ich mich fort?

Erik von Blogissimo ruft zur Blogparade auf. Unter dem Titel #relevant wird monatlich zu einem anderen Thema, was nichts mit dem Bloggen zu tun hat, gebloggt.
Das aktuelle Thema der Blogparade lautet Verkehrsmittel. Letztens hatte ich eine neue Blogreihe begonnen, in der ich über meine Erfahrungen als Radfahrerin berichte. Und wir alle bewegen uns ja fort. Nur wie, ist natürlich individuell.
Das Auto und ich
Es wird manche in meinem persönlichen Umfeld wahrscheinlich überraschen, da man mich nie hinterm Steuer sieht: aber ich habe tatsächlich einen Führerschein. Zu verdanken habe ich diesen Führerschein meinem Ex-Freund. Der wollte nämlich nicht der einzige sein, der fahren konnte und so meldete ich mich irgendwann im Frühjahr/Sommer 2009 bei der Fahrschule an. Zu dem Zeitpunkt war ich 23 Jahre alt und hatte bisher nie einen Gedanken an den Führerschein verschwendet. Im Gegenteil: es machte mir sogar Angst. Einer der Gründe, weshalb ich nicht, wie andere, mit 18 den "Lappen" in der Tasche hatte ist meine Angststörung. Mit 17 war ich deswegen noch mal in stationärer Behandlung und natürlich hatte ich erst mal andere Sorgen, als mit 18 Jahren Autofahren zu können. Dazu noch die Sorge vor einer Panikattacke während ich hinterm Steuer sitze. Muss nicht sein. Es war mir auch nicht wichtig. Wir wohnten direkt 5 Minuten von einem Bahnhof entfernt, die Bushaltestelle war etwas weiter weg. Und mit meiner Angststörung bin ich ja eh nicht viel rausgegangen ...
Aber 2009 habe ich dann also begonnen, den Führerschein zu machen. Allerdings fiel es mir nicht leicht, vor allem musste ich mich teilweise fast zwingen zu den Theoriestunden zu gehen. Das Jahr 2009 war sowieso kein Gutes und im Herbst machte mein damaliger Freund Schluss. Den Führerschein hatte ich immer noch nicht. Es zog sich alles etwas hin, doch schließlich konnte ich im Frühling 2010 die Theorieprüfung machen. Mit 7 Fehlerpunkten habe ich die so gerade bestanden und nach etwa 50 Fahrstunden (ja, wirklich) bestand ich sogar beim ersten Mal die praktische Prüfung. Ich glaube, die waren einfach froh, dass ich fertig war. Ich war es auf jeden Fall. Zu dem Zeitpunkt war ich fast 25 und hatte gerade meine Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten begonnen. Mit meinem jetzigen Mann war ich erst ein paar Monate zusammen. Ein Auto stand mir theoretisch zur Verfügung (das meiner Eltern - Automatik! Hurra!), aber ich bin damit nur wenige Male gefahren. Mein damals Freund/jetzt Mann hatte auch kein eigenes Auto. Als Azubi hatte ich ein Monatsticket für Bus und Bahn. Statt also bequem mit einem Auto zur Berufsschule und Arbeit zu fahren, nahm ich lieber den Zug. Vor allem auf dem Weg zur Berufsschule und zurück konnte ich dösen oder lesen.
Mittlerweile haben wir ein Auto (geerbt, leider ein Schaltwagen), allerdings bin ich noch nie damit alleine gefahren. Ich trau mich nämlich nicht. Kupplung stresst mich. Fahren stresst mich. Ich bin bestimmt auch seit sechs Jahren nicht mehr selber gefahren. Trotzdem habe ich einen Parkausweis für die Arbeit. Dafür zahle ich auch monatlich Geld (den Ausweis gab es mal umsonst zum Jobticket, aber bisher war ich zu faul, den Ausweis zu kündigen und vielleicht brauche ich ihn ja doch mal ...).
Wie bewege ich mich denn nun fort? Doch nicht etwa ...
Das Fahrrad und ich
Als Kind hatte ich das Pumuckl-Fahrrad von meinem Bruder. Mit Stützrädern, weil das damals halt so war. Das Fahrrad hatte ich noch ziemlich lange. Erst gegen Ende der DM-Zeit kauften meine Eltern mir ein neues: ein Mountainbike! Ich wollte unbedingt ein Herrenrad haben. Das Fahrrad habe ich bis letzten Sommer noch benutzt, allerdings nicht regelmäßig. Aachen ist nicht flach und es ist anstrengend, in die Stadt zu fahren. Aber zu Fuß kann ich ja auch einiges erreichen und es kam durchaus vor, dass ich z. B. nach der Uni auf den Bus verzichtet hab und eben zu Fuß gegangen bin oder zumindest ein oder zwei Bushaltestellen, um mich ewig warten zu müssen. Busse haben nämlich den unangenehmen Nachteil, dass dort andere Menschen drin sind. Vor allem durch die Pandemie hat sich mein Bus-Nutzungsverhalten sehr verändert. Seit ich das ebike habe, fahre ich damit viel lieber in die Stadt oder zur Arbeit. Vorher bin ich meistens zu Fuß zur Arbeit gegangen und habe den Bus nur im Dunkeln oder bei Regen genommen (ich wollte auch noch Schnee erwähnen, aber dann fiel mir ein, dass unsere Busse dann gerne mal ausfallen). Zu Fuß gehen ist übrigens auch ein sehr schönes Fortbewegungsmittel. Es dauert zwar länger, aber man sieht mehr, was um sich herum passiert. Es ist gesund, die Zeit kann zum Hören von Podcasts genutzt werden und vielleicht lernt man auch noch neue Wege in der eigenen Umgebung kennen.
Bisher habe ich es allerdings gemieden, im Dunkeln zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren. Vor allem ist meine Angst "Schuld" daran. Ich gelobe Besserung! Regenkleidung fürs Fahrrad habe ich. Ich brauche nur noch eine helle Jacke oder zumindest Warnweste zum Drüberziehen. Das Regencape von Vaude* ist fürs Fahrradfahren eher ungeeignet. Empfehlen kann ich jedoch diese Regenhose, die man einfach über die normale Hose zieht. Man sieht vielleicht aus, als wollte man Skifahren, aber sie ist bequem, schützt und ist sogar relativ warm. Ich hab sie noch nicht im Winter getragen, aber ich kann mir vorstellen, dass sie zumindest für Alltagsfahrten auch dann noch wärmend genug ist.
Übrigens besitze ich auch das Deutschlandticket als Jobticket. Genutzt habe ich es bisher aber fast gar nicht. Eigentlich brauche ich es gar nicht. Wahrscheinlich ist es günstiger, wenn ich die wenigen Busfahrten direkt bezahle. Aktuell zahle ich monatlich 48 € für das Jobticket und den Parkausweis zusammen. Vielleicht wird es doch wirklich Zeit, beides zu kündigen.
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