Erlebnisse einer Radfahrerin: Der Nasenrotzer

Letztes Jahr habe ich mir ein ebike gekauft. Das Fahrrad ist seitdem kaum noch wegzudenken. Ich fahre damit zur Arbeit oder in die Stadt und mache Radtouren mit meinem Mann. Seit ich das ebike habe, fahre ich sehr viel mehr Fahrrad. Mein altes Fahrrad, ein "Herren"-Mountainbike, stammt noch aus DM-Zeiten, aber immerhin schon aus diesem Jahrtausend. Da es in Aachen aber doch nicht ganz flach ist und ich einfach nicht trainiert genug bin, kam es nur sehr selten vor, dass ich mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren bin. Stattdessen habe ich dann eben den Bus genommen. Das Problem dabei sind aber die anderen Menschen, die Verspätungen und das Warten. Ein Hoch also auf das Fahrrad!
Meine Strecke zur Arbeit ist nicht sehr lang und doch erlebe ich manchmal Dinge, über die ich mich ärgere, ich den Kopf schütteln kann oder mich wundere. Zeit also für eine Artikelreihe rund um meine Erlebnisse als Radfahrerin.
Der Nasenrotzer
Ein älterer Mann hat mich irgendwann vor Monaten auf meinem Weg überholt (ziemlich knapp) und dann hatte ich das Unglück, hinter ihm eine Weile her fahren zu müssen. Er bog nämlich genau in den Weg ein, in den ich auch immer einbiege. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, hätte er mir 1. eine Chance zum Überholen gelassen, aber nein, er fand es wohl nur richtig, in der Mitte des nicht sehr breiten Weges zu fahren. Das zweite Problem war: kurz, nachdem wir beide in den Weg eingebogen sind, drehte er den Kopf zur Seite, hielt sich ein Nasenloch zu und - ja, rotze erst mal schön. Währenddessen war ich relativ nah hinter ihm. Er hatte übrigens Rückspiegel an seinem Fahrrad. Er hat mich sehr wahrscheinlich irgendwie gesehen. Selbst wenn nicht, rotzt man nicht einfach aus der Nase während der Fahrt! Wäre der Mann ein Jugendlicher gewesen, hätte ich ja noch gedacht "Joa, ist halt ein Jugendlicher, der einfach schlecht erzogen ist." Aber ein erwachsener Mensch, schätzungsweise um die 60, sollte es doch wirklich besser wissen.
Ich war in dem Monat zu angewidert und perplex, aber am liebsten hätte ich von hinten gebrüllt, dass ich hinter ihm bin und diese Aktion ganz schön scheiße finde. Stattdessen hab ich gebremst und hoffte, ihn überholen zu können. Leider hatte ihn aber wirklich die ganze Strecke, bis der Weg endete (ca. 1 km) vor mir. Dann bog er endlich ab und ich konnte endlich frei fahren. Ohne Gefahr, angerotzt zu werden.
Von dem Rotz wurde ich zum Glück nicht getroffen, aber auch das ist mir mal passiert. Vor über 10 Jahren stieg ich in einen Zug, vor mir Jugendliche. Einer musste beim Einsteigen noch schnell auf den Boden spucken und Fetzen sind dann im Wind auf mir gelandet. Auch da war ich zu perplex, um was zu sagen.
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