Ich kann nicht gut schwimmen

Ich kann nicht gut schwimmen
Domburg, Juni 2017

spontan kam mir eben die Idee für den Artikel. Muss wohl am Wetter liegen. ;)

Ich war 9 Jahre alt, als ich schwimmen lernte. Der Kurs richtete sich eigentlich an Kleinkinder, aber meine Mutter kannte die Lehrerin und ich durfte auch an dem Kurs teilnehmen. Allerdings hab ich es nie bis zum Seepferdchen geschafft, denn ich hatte einfach zu große Angst vorm Tauchen. Wahrscheinlich spielte meine Mutter, die nicht schwimmen kann, eine große Rolle dabei und sie hat ihre Angst auf mich übertragen. Meine Eltern können beide nicht schwimmen. Ich weiß nicht, ob das an der Generation liegt; mein Vater ist 1942 geboren und wahrscheinlich hatten meine Großeltern andere Sorgen, als ihm schwimmen beizubringen. Ich weiß auch gar nicht, ob meine Großeltern schwimmen konnten. Irgendwas in mir sagt mir, nein. Denn sonst hätten meine Eltern es ja zumindest irgendwann gelernt.

In der Grundschule hatten wir glücklicherweise keinen Schwimmunterricht und später im Gymnasium kam das auch erst etwa in der 6. oder 7. Klasse. Ich konnte mich immer gut rausreden und die Sportlehrerin wusste auch, dass ich nicht wirklich schwimmen konnte. Sie kannte das schon von meinem Bruder, der vier Jahre älter als ich ist und ebenfalls bei der Lehrerin Sport hatte. Übrigens war die Frau nicht sehr beliebt.

Es ist nicht so, dass ich nicht schwimmen kann. Ich kann mich zumindest über Wasser halten und Bahnen schwimmen. Aber ich kann nicht tauchen, traue mich nicht zu springen und generell macht mir viel Bewegung um mich herum im Wasser Angst.

Als ich vielleicht 2 oder 3 war, waren wir mal an der niederländischen Nordsee. Ich glaube, das nächste Mal am Meer (wieder Niederlande) war ich mit vielleicht 15 oder 16 und auch nur kurz. Schwimmen im Meer? Noch nie gemacht. In einem See? Ebenfalls nicht.

Als junge Erwachsene waren wir an der Ostsee. Kein Strandurlaub, sondern, analog zu den bis dahin jährlichen Urlauben in den Alpen, zum Wandern und Erkunden von Städten. Vor ein paar Jahren waren wir mal drei Jahre hintereinander mit Freunden ein Wochenende in Domburg bzw. Kamperland. Während die anderen am Strand lagen oder ins Wasser gingen, sind mein Mann und ich spazieren gegangen.

Zuletzt war ich um 2017 schwimmen, in den Carolus Thermen. Da kann ich nämlich überall stehen und es gibt keine tobenden Kinder.

Ich schwimme einfach nicht gerne. Weil ich es nicht gut kann, weil ich Angst davor habe und weil es mich auch einfach nicht reizt. Es ist okay, wenn man nicht gerne schwimmt oder wenn man es nicht kann. Ich verpasse nichts. Ich muss nicht schwimmen können.

"Und wenn du es doch mal musst? Bei einer Überschwemmung?" Ich würde ja sagen, die Chance, dass Aachen so sehr überschwemmt wird, dass ich irgendwie schwimmen müsste, sind sehr gering. Aber durch den Klimawandel bin ich mir nicht so sicher. Immerhin haben wir keinen Fluss, der über die Ufer treten könnte. Außerdem kann ich ja schwimmen. Nur eben nicht so gut.

P.S.: Mein Mann kann schwimmen und hat sogar irgendein Abzeichen, Bronze oder so. Aber zum Glück schwimmt er genauso ungerne wie ich. 😉