Postpandemieplan von Ein guter Plan und ein paar Gedanken

der lila Planer "Postpandemieplan" auf pinkem Hintergrund, Links ein Schnelltest, rechts eine Hand, die den Planer hält
© Ein guter Plan

Vor ein paar Tagen bekam ich den Newsletter von Ein guter Plan und erfuhr so von einem weiteren kostenlosen Download, nämlich dem Postpandemieplan (warum ein weiterer Gratis-Download? Für die Winterzeit gibt es Ein guter Winter).

Was brauchst du nach zwei Jahren Pandemie? So lautet der Betreff des Newsletters. Bei der Beantwortung soll der Postpandemieplan helfen. Die Fragen sind als Reflektion gedacht, entweder für sich alleine oder aber auch, um sich mit anderen Menschen über die letzten zwei Jahre zu sprechen.

Ich wollte diesen Artikel zum einen nutzen, um etwas Werbung für diesen Planer zu machen. Ich mache das freiwillig und werde nicht vom Verlag gesponsort (ich wäre allerdings nicht abgeneigt. ;)). Denn ich mag die Produkte von Ein guter Plan und habe nun schon seit mehreren Jahren einen Kalender. Aktuell verwende ich  Ein guter Plan Edu, aber da mein Studium bald beendet ist, werde ich mir demnächst wieder den "normalen" Kalender kaufen.

Welche Aktivitäten hast du am meisten vermisst?

Diese Frage ist eine von vielen aus dem Plan und ich habe sie ausgesucht, weil ich mich selber frage, was ich am meisten in den letzten zwei Jahren vermisst habe bzw. auch weiterhin vermisse. Denn nachwievor lasse ich es langsam angehen und verzichte auch viele Dinge, z. B. bin ich seit zwei Jahren nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel gefahren und Treffen mit Freunden sind immer noch selten.

Hätte man mich vor zwei Jahren gefragt, als die Pandemie noch jung und neu war und vieles tatsächlich nicht möglich war, hätte ich vermutlich geantwortet: Ich vermise es, in der Uni zu sitzen, mit meinen Komilitoninnen zu quatschen. Ich vermisse es, mich mit Freunden zu treffen, bei ihnen zu sitzen mit einem Glas Wein. Ich vermisse es, in Restaurants essen zu gehen.

Aber jetzt? Ich würde nicht von Vermissung sprechen. Natürlich hätte ich in den letzten zwei Jahren gerne mal wieder einen Hörsaal von innen gesehen, in echt meine Komilitoninnen gesehen und mit ihnen gesprochen. Bei Freunden sitzen ist auch schön und ich hab das gerne gemacht. Essen gehen – klar, warum nicht? Aber ich habe mich an die neue Normalität, die ich mir ausgesucht habe, gewöhnt. Ich sage nicht unbedingt direkt Nein, wenn eine Freundin fragt, ob wir uns zum Spazieren treffen. Ich besuche meinen Bruder und treffe auch andere Menschen. Es ist nicht so, als würde ich völlig zurückgezogen leben. Mein Mann hat das Glück, auch weiterhin Homeoffice machen zu können, statt täglich 70 km mit dem Zug oder Auto zu fahren. Ich kann auch von zu Hause arbeiten und da ich keine Uni mehr habe, sondern nur noch die Masterarbeit schreibe, muss ich auch nicht zu irgendwelchen Vorlesungen, die mittlerweile wieder in Präsenz stattfinden. Wir gehen auch in Restaurants oder Cafés. Nicht so oft, wie früher. Aber solange wir draußen sitzen können, ist das kein Problem. Letztens war ich in der Innenstadt und in ein paar Geschäften. Mit Maske, weil ich mich so wohler fühle. Ich vermisse es nicht, in stickige Bekleidungsgeschäfte zu gehen. Die meide ich aus verschiedenen Gründen: Die Luft sorgt bei mir oft für Kopfschmerzen bis Migräne, ich brauche keine neue Kleidung und versuche mittlerweile, vieles selber zu nähen,  vieles passt mir nicht, weil ich zu klein für lange Kleider/Röcke bin, weil Jeans zu lang und dann das leidige Anprobieren ...

Ich habe es genosssen, in der Buchhandlung zu stöbern. Aber ich vermisse Buchhandlungen nicht. Ich vermisse Geschäfte generell nicht. Ich vermisse es auch nicht, viele Menschen zu sehen. Ich würde die täglichen Spaziergänge vermissen, unseren Garten, die menschen auf "meinem" Discord-Server.

Manchmal fühle ich mich einsam, ganz klar. Manchmal bin ich sehr traurig, würde gerne raus, in Urlaub, nach London, irgendwo hin für ein paar Tage. Denn ich habe großes London-Weh. Spontan hinfahren? Solange ich mich noch unwohl fühle bei dem Gedanken, dass diese Pandemie nicht vorbei ist, dass es immer noch sehr viele Fälle gibt, dass die Maskenpflicht fast nicht mehr existiert, fahre ich nicht nach London (und weil ich noch keinen Reisepass habe). Ich könnte mir vorstellen, innerhalb Deutschlands für ein paar Tage Urlaub zu machen. Aber eigentlich habe ich alles, was ich brauche, hier zu Hause. Und eine Masterarbeit, die ich schreiben muss.

Irgendwann hole ich einen dritten Besuch in meiner Lieblingsstadt nach, werde nach Schottland reisen und an andere Orte. Das könnte meine Belohnung für den Masterabschluss sein.

Und was ist jetzt mein Fazit daraus?

Ich fühle mich mit wenig wohl. Mit wenig Menschen, mit wenig Action. Ich brauche nicht viele Freunde. Ich bin zufrieden mit all dem, was ich habe. Das haben mir die vergangenen zwei Jahre gezeigt.