Warum bloggen wir eigentlich immer noch?! #BlogWochen2025
#BlogWochen2025 ist eine Blogaktion,initiiert von drei Bloggern, die jeweils dieses Jahr seit mehr als 20 Jahren bloggen. Zu diesem Anlass beginnen im Mai die Blogwochen. Jede Woche ein Blogartikel zu einem bestimmten Thema. Bis November.
Auch ich blogge nun übrigens schon seit über 20 Jahren - genauer: seit 21 Jahren. Irgendwann im Jahr 2004 ging es los. In den USA dürfte meine "Karriere" als Bloggerin nun offiziell Alkohol trinken. Prost also!
Da wir von Geburtstagen sprechen: meine Domain ist nun 19 Jahre alt, so alt wie ich damals war, als ich 2004 mit dem Bloggen anfing. Und so schließt sich der Kreis.
In diesen 21 Jahren hat sich eine Menge getan. In der Welt generell, aber auch im Internet. Vor 21 Jahren gab es Twitter noch nicht, Social Media war ein Fremdwort. Zwar wurde Facebook 2004 gegründet, aber damals war es noch nicht dieser große Konzern, der so viel Einfluss hat.
Anfangs gab es auch noch kein SEO, man verdiente wahrscheinlich als normale bloggende Person auch kein Geld. Blogs wurden durch andere Blogs bekannt gemacht, es wurde gegenseitig kommentiert, Unterhaltungen entstanden. Alles ohne Social Media. Blogs waren einerseits ein Tagebuch, andererseits ein Ausdrucksmittel. Datenschutz, Privatsphäre - all das kannte man damals noch nicht wirklich.
Die Welt drehte sich gefühlt immer schneller. Neue Technologien wurden entwickelt. Dann kam Twitter. Microblogging war nun das neue Bloggen. In 140 Zeichen so viel Inhalt packen, wie nur möglich. Ähnlich wie bei einer SMS (da waren es 160 Zeichen). Man konnte (kann) live bloggen! Mit dem Einzug der ersten Smartphones ging das auch sehr leicht von unterwegs und plötzlich öffneten sich neue Welten. So konnte man die Follower mitnehmen auf Reisen, ins Restaurant, auf Partys, ...
Das Bloggen wurde irgendwie immer professioneller, man konnte Geld verdienen und für viele war das ein Sprung in eine Karriere im Internet. Auch ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, irgendwas in diese Richtung beruflich zu machen. Doch SEO-Texte finde ich noch heute langweilig und anstrengend und es macht mir auch keinen Spaß, Social Media-Kanäle zu bespaßen, um mehr Reichweite zu erzielen. Obwohl ich als Kind schon davon träumte, einen Roman zu schreiben und das Bloggen mich näher an diesen Traum brachte, als mein 8-jähriges Ich nur träumen konnte ... während andere Blogger:innen dank des Blogs und ihrer Präsenz im Internet Kontakte knüpften, um z. B. ein Buch schreiben, im Buchmarkt arbeiten zu können und so weiter, blieb ich im Hintergrund. Vernetzung muss einem liegen. Ebenso die Vermarktung des eigenen Blogs, um in diesem Wirrwarr an Blogs und Social Media-Accounts gefunden zu werden. Auch nach 21 Jahren bloggen, kann ich das nicht. In meinem Leben außerhalb des Internets erwähne ich höchstens ganz beiläufig, dass ich blogge. Wenn ich es denn überhaupt sage. Ich möchte eigentlich nicht, dass jemand davon erfährt.
Warum blogge ich dann eigentlich noch? Warum bin ich nicht einfach stille Leserin anderer Blogs? Weil Bloggen etwas ist, was mich mein ganzes erwachsenes Leben begleitet hat und ich bei dem Gedanken an die Zeit damals nostalgisch werde. Ich kann mir nicht vorstellen, den Blog, die Domain, mein Internetzuhause aufzuegeben. Ich möchte einen Ort haben, in dem ich meine Gedanken aufschreiben kann, aber in dem ich auch vielleicht gehört/gelesen werde. Vielleicht erhoffe ich mir ja noch eine Karriere. Ich wollte früher auch Moderatorin werden. Eigentlich wäre also Youtube genau richtig für mich. Wenn ich den Mut hätte, vor eine Kamera oder ein Mikrofon zu treten, wenn ich mich trauen würde, eine unter tausenden von Youtubern/Podcastern zu sein. Wenn ich wüsste, worüber ich reden sollte. Es gibt vor allem Podcasts und Youtuber-Kanäle wie Sand am Meer. Der Markt ist übersättigt. Vielleicht ist es deshalb so wichtig, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren. Zum Blog. Denn seit es Social Media gibt und seit sich alle Unterhaltungen dorthin verlagert haben, scheinen Blogs untergangen zu sein. Blogs liest man nicht mal eben beim Durchscrollen. Es braucht Zeit. Zeit, die wir in dieser schnellebigen zeit nicht haben. Genau deshalb blogge ich. Genau deshalb muss es weiter Blogs geben.
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